Neue Selfie-Points auf dem Milseburgradweg
Eine Rast einlegen, ein Foto schießen und anderen zeigen, dass man auf Radtour ist: Das ist die Idee hinter der Kunstaktion, die derzeit auf dem Milseburgradweg umgesetzt wird. Die Arbeitsgemeinschaft des Radweges möchte damit die Strecke aufwerten. Zwei von drei geplanten Schutzhütten sind bereits umgestaltet, die dritte folgt im Laufe dieser Woche.
Es gibt mehrere Schutzhütten entlang des Radweges, der Götzenhof mit Hilders verbindet. Dort sollen Radler zum Beispiel während eines Unwetters Unterschlupf finden. Allerdings sind diese Hütten vor allem funktional – zum Verweilen laden sie bislang nicht ein. Das soll sich nun ändern: Die Arbeitsgemeinschaft Milseburgradweg, bestehend aus den Gemeinden Hilders, Hofbieber und Petersberg, möchte die Schutzhütten optisch aufwerten. Dafür konnte die AG den Künzeller Künstler Ingmar Süß gewinnen, der unter anderem die Selfie-Points in Fulda erstellt hat.
Ingmar Süß hat in den vergangenen Wochen auf den Außenflächen von zwei Schutzhütten Kunstwerke angebracht, die einerseits das Thema Radweg aufgreifen und andererseits an die Geschichte des Milseburgradweges als ehemalige Bahntrasse erinnern. Ziel ist, dass die Radler Fotos vor den Kunstwänden machen und so ihren Freunden, Verwandten und Bekannten zeigen, dass sie gerade in der Rhön unterwegs sind. Besonders Highlight: Da in allen Kunstwerken der Radweg zu sehen ist, können die Fahrer selbst Teil des Bildes werden und sich sozusagen „fahrend“ porträtieren.
Bereits umgestaltet sind die Schutzhütten an den alten Bahnhöfen Hilders und Götzenhof. Im Hilderser Bild wird das ehemalige, noch heute vorhandene Bahnhofsgebäude aufgegriffen, außerdem ein historischer Waggon mit den für die Rhön typischen Basaltsteinen, die auch im Vordergrund des Bildes angedeutet worden sind. Außerdem erscheint dem Betrachter auch schon das Portal des Milseburgtunnels, der auf Hilderser Gemarkung beginnt. Beim Götzenhofer Bild ist die Schnellstrecke Frankfurt-Göttingen zu erkennen, da Götzenhof der einzige Ort des Milseburgradweges ist, an dem auch heute noch Züge zumindest vorbeifahren. Diese Woche soll die Schutzhütte in Bieberstein umgestaltet werden, wo natürlich das Schloss einfließen wird. Perspektivisch ist geplant, alle Schutzhütten entlang des Weges aufzuwerten.
Der Milseburgradweg ist 27 Kilometer lang und verbindet Petersberg-Götzenhof über Hofbieber mit Hilders. Der Radweg ist im Jahr 2003 auf der ehemaligen Biebertalbahn-/Rhönbahn-Trasse entstanden. Highlight des Radweges ist die Fahrt durch den 1172 Meter langen Milseburgtunnel bei Oberbernhards, dem längsten Fahrradtunnel Hessens.